…ist nicht Robse, auch wenn der natürlich welche setzt, aber nicht die angedeuteten. Es ist auch nicht Roland, obwohl gerade er bewiesen hat, dass der 911GT1 an der SRK-Bahn doch richtig gut performen kann.

Es ist, wie nicht anders zu erwarten, unser “Jürchen”. Der schafft es, Stunden zu schrauben, zu messen und zu testen, um dann beim Qualifyingstart rückwärts loszurollen, nur um sich zunächst Spott und Häme anhören zu dürfen, bevor sich das Ganze in schallendes Gelächter steigert, da er nach erfolgter hektischer Schnellreparatur zum Quali-Restart nach 15 Sekunden erneut strom- und bewegungslos liegenblieb. Hammer.

Der irritierte Beobachter mochte da denken, natürlich, da isser wieder, der doofe Glaser, doch weit gefehlt! Dahinter steckte eine schlüssige und zugleich perfide Strategie des Präsidenten: jammerndes Mimimiiii, sich bewusst zum Deppen machen und Mitleid einfordern, um unverzüglich mit Reinis formidablen Harlekin-Kraus 911GT2 an den Start gehen zu dürfen, denn der farbenfrohe Porsche war nicht im Einsatz, da Reini selbst mit Robses Marcos aus dem Vorjahr antrat.

Wadd soll ich sagen? Jürgen fuhr wie entfesselt und rollte am Ende auf Gesamtwertungsplatz “3” liegend aus. Jürgens von langer Hand geplantes Kommandounternehmen zündete. Sack! Grinz.

Trotz extrem vieler Absagen durch Urlaubskollisionen, waren am Freitag 18 Starter an der Bahn versammelt, darunter endlich mal wieder Juniorenstarter. Henri und Raphael hatten am vorhergehenden Mittwoch Erfahrungen gesammelt und beide machten ihre Sache glänzend. Ihre Bestzeiten rutschten unter 9 Sekunden und sie machten wirklich wenige Fehler.

Kein Mitfahrer in der Startgruppe musste deshalb fürchten, von den Jungs abgeräumt oder durch permanente Chaosphasen eingebremst zu werden. Das haben die Junioren richtig großartig gemacht und ganz nebenbei, locker die 80 Rundenmarke übersprungen. Henri hatte sogar 90 Umläufe schon in Sichtweite und das Rennergebnis Jörg B.´s aus dem Mai übertroffen. Mal sehen, was daraus noch wird. Wir sind gespannt und begeistert.

Das Qualifying zeigte abermals, ganz vorn klassierte sich eine bekannte Combo: Rudi, Robse und Roland hatten alles im Griff. Die 8,10er-Rundenzeiten führte Micha Kulle an. Das war ein Zeichen. Vor gut 6 Monaten ist er erst in das Hobby eingestiegen, dafür aber richtig. In der Zwischenzeit hat er tausende Testrunden absolviert und das spürt und sieht man. Den AM-Kategorie-Micha gibt es so nicht mehr, man kann sich eigentlich auch gar nicht mehr vorstellen, dass es ihn je gegeben hat. Heute ist er ein Muster an Zuverlässigkeit, dem nur noch die absoluten Topzeiten fehlen. Noch. Respekt.

Die drei 6er-Gruppen fuhren ihre disziplinierten Rennen und sehr viele verbesserten ihre bisherigen Bestweiten. Dreizehnmal wurde die 100-Rundenmarke geknackt. So viele haben das in einem Rennen bislang noch nie geschafft. Deshalb grinsten am Ende auch Thomas, Florian und Micha besonders breit – denn sie sprangen erstmals über diese Klippe. Uli und Stefan S. verpassten diesen letzten Schritt nur noch knapp. Ich bin mir beinahe sicher, im November ist es soweit, insbesondere dann, wenn Ulis Getriebe einmal leise aussortiert wäre. Sein grün-roter 333SP war wunderschön und machte einem italienischen Sportwagen akustisch alle Ehre.

Im mittleren Lauf war das Rennen unglaublich ausgeglichen. Nach dem ersten Turn hatten alle 5 Piloten 20 Runden abgespult, verdammt, wo ist das Bild eigentlich?! Und so eng blieb es zwischen Carsten S., Reini, Vitali, Jörg und Karsten L. mehr oder weniger bis zum Rennende. Einzig Stefen S. konnte noch nicht ganz das Tempo der Konkurrenz mitgehen.

Am Ende entschied nur ein Teilstrich über den Laufsieg. Nach einem rundenlangem Duell quetschte sich Reini ausgerechnet in der letzten Kurve noch an Vitali vorbei. Hätte er vorher gewusst, dass die Lage so knapp war, er wäre vermutlich längst abgeflogen. Nichtwissen kann auch eine Gnade sein.

Reini buchte damit seinen Platz im Sprintfinale neben Karsten L. und den nachfolgenden Micha Ku, Roland, Rudi und Robse, die dem Toplauf neben Jürgen ihren Stempel aufdrückten. Am Ende konnten Rudi und Robse die Bestweiten sogar auf 110 Runden anheben, wobei Robse abermals nicht zu knacken war, aber auch das sollte sich zumindest im Sprintfinale noch ändern.

Micha mit Bild im Bild. Aus gegebenem Anlass. Wer sich die Fahrzeugklassierung ansieht, kann erkennen, dass ganz vorn ein schwarzer Toyota vor einem 911GT1 stand. Das waren Micha Ku. und Roland, unmittelbar vor Rudi und Robse. Das war schon irre, denn das Toptrio war dabei nur durch 5 Teilstriche getrennt und auch Robse lag nur 15 Striche zurück.

Micha erledigte im Finale einen Nullfehlerjob und das war, wie schon im Hauptrennen, die entscheidende Grundlage seines Erfolges. Geschwindigkeit ist nun einmal nicht alles, das bewiesen ja auch bereits Henri und Raphael mit Nachdruck. Ich bin gespannt, welche neuen  Erkenntnisse unser Finale im November liefert.

Wir sehen uns und ich freue mich drauf!