Wenn der Hintergrund der Kündigung der Heimstatt des SRK nicht so traurig wäre, könnte man nur noch grinsen und frohlocken. Am Freitag bedeuteten die 25 Starter am blauen Rund im Rahmen eines Selbstbauwertungslaufs zur MiniZ-Clubmeisterschaft einen neuen Startrekord.

Besonders irritierend war dabei der Umstand, dass nur 9 Clubmitglieder überhaupt am Start gestanden haben. Es hätten demnach mit Leichtigkeit 30, wenn nicht sogar 35 Starter sein können. Eine ziemlich verrückte Entwicklung, die im Wesentlichen zwei Ursachen hat: das deprimierende Abschiedsgespenst einerseits, welches vielleicht noch einmal die Neugier an der neuen Bahn weckte und ein einheitliches Reglement andererseits, das von Hannover bis Idstein, von Gießen über Korbach und Geseke bis Kassel und sogar bis in den tiefen Westen nach Mülheim gilt. Ein Glück, dass sich die Kasseler, Kasselaner und Kasseläner zurückhielten, sonst wären wir bis Mitternacht nicht fertig geworden.

Wenn ich darüber nachdenke, ist das eigentlich schade, denn ich hätte auch sehr gern Stiwi und Maxx, Vitali, Carsten und Bernie, Knödl und Stefan, Olaf und Frank oder Thommes sowie Joachim am Regler an der Rennstrecke begrüßt, von unseren Dauergästen Karsten, Werner und Joachim N. mal ganz abgesehen.

Einige von ihnen schauten am Freitag aber trotzdem noch vorbei: ein Full House bei tropischen Bahntemperaturen war damit auch abseits der Fahrer- und Einsetzerpositionen garantiert.

Vielleicht waren es diese Tropenerfahrungen, die Micha beim ersten Qualifyer zu früh “Enter” drücken ließen. Der Abbruch des Erststarts zerschoss uns in der Folge leider wieder einmal die Rennauswertung, ein Programmbug, der uns immer wieder einmal einholt und nervt.

Germar ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken. Diesmal reichte es für eine 8,192 und damit den letzten Platz im Topfeld, zu dem im Vergleich zur Vorwoche auch Rudi gehören sollte. Von ganz vorn grüßte diesmal jedoch Sascha. Sein McLaren ging noch einen Tick besser. Ein neuer Streckenrekord wollte ihm jedoch nicht gelingen. Seine Performance war aber abermals begeisternd.

Den Sprung in die zweite Startgruppe verdankte Don seinem Vornamen. Auf die Tausendstel bestätigte er Stefans 8,364. Sein “D” ist in der Fahrerrangliste aber eher dran, so kanns gehen. Dass Marc in der zweiten Gruppe ebenfalls herumturnte, war unfassbar und nach dem Lärm seines McLaren nicht zu erwarten. Merke: Man sollte seinen Deckel nicht ohne Brille aufsetzen, denn dieser saß schief auf dem Chassis, da sich eine Moosiedistanzscheibe am Wackel verschoben hatte.

In die drittbeste Startgruppe rutschte Patric bei seinem Premierenstart an der Bahn in Kassel: 5 Tausendstel war er schneller als Dirk. In dessen vierter Gruppe stellte Roland den besten “Nicht-MP12C”, nämlich seinen McLaren P1 auf den 17. Startplatz, während Thomas und Premierenstarter Till ihre Lambos ebenfalls noch als Neunzehnte und Zwanzigste klassierten. Bunter war auch die letzte Startgruppe, die nach dem Qualifying zuerst ins Rennen eingreifen sollte, denn hier hatten sich vier Premierenstarter mit drei Lambos versammelt.

Der Rennverlauf ist relativ schnell erzählt. Eigentlich. Scheinbar lag Reinz am Ende, doch dann solidarisierte sich sein Teammate Marc, der ja erst viel später in das Renngeschehen eingreifen sollte. Dessen 12C erwies sich nämlich als Bastelbude, nicht nur im Qualifying, sondern auch im Rennverlauf, die mal lief und dann wieder nicht. Am Ende reichte die Reparaturpause nicht aus und so fehlten viele Runden, ganz am Ende aber nur ganz wenige Teilstriche, um nicht von ganz hinten im Bus zu grüßen.

Hartmut hatte seine Gruppe aber sicher im Griff und er überflügelte auch noch Roland und Gaylord im Klassement, die erst in der nachfolgenden Gruppe starten sollten. Dort setzte sich Dirk stattdessen ganz souverän durch. Er verbesserte sich innerhalb einer Woche um beinahe 15 Runden und verfehlte die Topten als Gesamtwertungselfter nur um anderthalb Runden. Währenddessen rückten Thomas und Till mit ihren Rennstieren gemeinsam auf die Plätze 16 und 17 nach vorn, wobei beide die 200-Rundenmarke übersprangen.

Aus der dritten Startgruppe performten André und Jörg am besten. Endlich, könnte man meinen. Weder beim M1-Cuplauf noch in der Vorwoche lief es bei Jörg so richtig, doch mit Platz “9” ging es jetzt endlich vorwärts. André machte unterdessen einen noch imposanteren Satz nach vorn. Von Qualiplatz “14” auf den sechsten Platz im Rennen und das als selten gesehener Gast. Keine Frage, André war der Mann des Abends.

Don war das nicht ganz. Zwar konnte er sich für den zweitbesten Lauf qualifizieren, an seinem eigentlichen Ziel, nämlich vor Jörg im Klassement zu bleiben, scheiterte er jedoch. Er musste sich als Zwölfter sogar noch Dirk geschlagen geben, was durchaus überraschte. Jürgen brach immerhin aus der zweiten Renngruppe in die Spitzengruppe ein und klassierte sich als Fünfter, da Rudi im Topgrid unerwartet große Probleme haben sollte und aus der ersten Fünf herausfiel.

Germar versuchte in seinem letzten Stint auf der schnellsten dritten Spur, den eine halbe Runde vor ihm fahrenden Alex noch zu überflügeln, da der auf der langsameren fünften Spur seine Runden drehte. Alex machte jedoch keinen Fehler und so widerstand er Germars Angriffen. Genauso blieb Sascha gewohnt ruhig. Vor Wochenfrist blockte er alle Versuche Alex´, diesmal biss sich Robse an ihm die Zähne aus.

So endete, mit Teilnehmern aus Kurhessen, Waldeck, Mittelhessen, Thüringen, Niedersachsen und NRW, ein banaler MiniZ-Clublauf in Kassel, der sich stattdessen wie ein mitteldeutscher Qualilauf zu einer MiniZ-DM anfühlte.

Im Grunde ist es zum Heulen, dass es nicht weitergeht. Scheiße.