Ein sehr großes Starterfeld bei vollem Haus beschloss den letzten MiniZ-Meisterschaftslauf der 2024er-Saison am vergangenen Freitag. Das wars dann fast. Ein 124er-GT-Rennen zur Clubmeisterschaft noch, dann ist das historische blaue Holzbahnrund Geschichte.
Ungewöhnlich ist naturgemäß der Renntermin, nämlich der Freitagabend. Die Revoslot-Einsteigerrennen hatten den Freitagstermin zunächst als Alleinstellungsmerkmal. Mit dem zunehmend größer werdenden überregionalen MiniZ-Interesse verlegten wir jedoch den Renntag von Mittwoch auf Freitag.
Nicht alle Clubmitglieder waren dafür und die Gründe waren auch absolut nachvollziehbar, da Terminkollisionen zu Rennstrecken in der unmittelbaren Nähe daraus resultieren, die sich nun einmal freitags treffen und das sind einige. Im nachhinein muss man jedoch sagen, der Schritt war richtig, denn die Community aus nah und fern nimmt ihn mit Freude an.
Und da fällt mir eine Freeslotterdiskussion der letzten Wochen ein: Warum bekommen es Clubs nicht häufiger hin, sich auf gemeinsame Regularien zu einigen? Auch da kann man zunächst wieder einmal sagen, es gibt gute Gründe für Individualität, aber Kompromisse sind möglich. Das bestehende Reglement ist im Austausch zwischen Gießen und Kassel entstanden und Idstein ist ebenso mit dabei, gleichfalls Geseke und Hannover.
Ohne Erkrankungen und Terminkollision wären 30 Starter sicher mit von der Partie gewesen. Dieser Erfolg macht vor dem Hintergrund der erwartbaren Starterzahlen schon beinahe Angst. In jedem Fall war der geographische Einzugsbereich für ein an sich banales Clubrennen ungewöhnlich, denn aus Thüringen, Niedersachsen, OWL, Waldeck, Nord- und Osthessen sowie der Schwalm strömten die 24 Fahrer an die Kasseler Bahn.
Ein paar optische Eindrücke zur herrschenden Technikvielfalt in der MiniZ: Man sah wirklich viel und ich bin sicher, alle habe ich gar nicht erwischt. Regionale vollgefederte Chassiserzeugnisse von MJ und B3 oder aber überregionale Erzeugnisse von DoSlot, NoLimits oder Mario Kreim waren in jedem Fall dabei. Die Deckel lieferte neben Kyosho (MP12C, P1, C8, Enzo, R8 oder AMG GT3) auch GL-Racing (458 und Huracan).
Das technische Niveau der MiniZ ist dabei sowohl aktuell und anspruchsvoll zugleich. Ältere Chassis könnten zwar an den Start gebracht werden, konkurrenzfähig wären diese jedoch nicht. Aktuell hat die Kombination NoLimits mit dem MP12C scheinbar ziemlich eindeutig die Nase vorn. Allerdings gibt es derzeit auch kein wirklich belastbares Gegenbeispiel, denn ein NoLimitschassis unter einem Lambo oder P1, den mutmaßlich zweit- oder drittbesten Karosseriealternativen, gab es nicht im Startfeld am Freitagabend oder aber es ist mir durchgerutscht.
Mal sehen, ob sich das noch ändern wird. Ich wäre in jedem Fall darauf sehr gespannt.
Die erste Reihe war fest in McLarenhand, gänzlich ohne Limit, versteht sich. Grinz. Der Mix aus Spurtreue und Tempo bietet hier derzeit das unerreichte Optimum. Micha als Fünfter strahlte nach dem Rennen sichtlich, denn er hatte Stefan und Rudi, der mit technischen Gebrechen viel Zeit verlor, noch überflügeln können.
Germar, Carsten und Jürgen mussten jedoch zum zweiten Mal in diesem Jahr akzeptieren, dass Sascha “das” perfekt vorbereitete Fahrzeug an den Start stellte. Was er auf die Bahn zauberte, war einfach nur beeindruckend.
Auffällig war daneben Stefans abermalige Performanceüberraschung. Mit 6,50 sec. in der Qualifikation sicherte er sich einen Platz in der Top-6, den er im Rennen dann nicht ganz halten konnte.
Bernie setzte den besten “Nicht-MP12C”, also seinen Huracan, auf einen starken sechsten Platz. Marcs zickige C8-Vette rollte auf dem achten Platz aus und Werner schaffte es tatsächlich, den Ferrari 458 auf den zwölften Platz und damit in der besseren Ergebnishälfte in der Gesamtwertung zu klassieren.
Ganz im Unterschied zu mir. Der bunte Lambo war flott, sogar in der Spitze etwas schneller als Bernies Kampfstier. Allerdings passen der neue Regler und ich noch nicht zusammen. Blöd. Aber gut Ding will eben Weile haben.
Davon unabhängig konnte sich Jürgen als Rennzweiter zurücklehnen. Die Kasseler MiniZ-Meisterschaft 2024 ging an ihn.
Mal sehen, wer 2025 zurückschlägt und wie sich die Starterzahlen entwickeln. Denn die Neugier auf die neue Bahn wird den einen oder anderen dann vielleicht noch zusätzlich anlocken. Wir freuen uns in jedem Fall drauf.
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